Russlands Bergbaustrategie: Geopolitische Ambitionen und industrielle Herausforderungen
Russland ist nicht nur eine führende Gas- und Ölmacht, sondern verfügt auch über enorme geologische Ressourcen, die es zu einem der führenden Bergbauländer der Welt machen.
Dennoch ist Russlands weitgehend privatisierter Bergbausektor mit großen und zahlreichen Einschränkungen konfrontiert, die auf die Veralterung seiner Infrastruktur, mangelnde Investitionen und einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in der Branche zurückzuführen sind, was durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft werden könnte.
Um seine Einnahmequellen zu diversifizieren und gleichzeitig neue geopolitische Machthebel, insbesondere in Afrika, zu erschließen, versucht Moskau, diese strategische Industrie wiederzubeleben. Russland könnte sich auf mehrere seiner weltweit bedeutenden Unternehmen konzentrieren, insbesondere in den Sektoren Diamanten, Düngemittel und Nickel. Das Unternehmen plant außerdem, seine Bergbauaktivitäten auszuweiten, indem es in historische Sektoren wie Kohle reinvestiert und diese modernisiert oder neue Sektoren wie Lithium erschließt.
Welche Rolle kann Russland angesichts der wachsenden weltweiten Nachfrage nach kritischen Metallen und Mineralien spielen, um die Herausforderung der ökologischen und Energiewende zu meistern? Moskau beabsichtigt, die Herausforderung zu meistern, seine wirtschaftliche und industrielle Autonomie angesichts der vom Westen nach seiner Invasion in der Ukraine im Februar 2022 verhängten Sanktionen aufrechtzuerhalten. Die Zukunft der russischen Bergbauindustrie könnte von einer Neuorientierung weg von seinen traditionellen westlichen Märkten und abhängen gegenüber asiatischen Ländern wie Indien, Malaysia und Vietnam, die beschlossen haben, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland aufrechtzuerhalten. Wird Russlands Bergbaupolitik die Umsetzung des „Pivot to Asia“ unterstützen, von dem Moskau seit mehreren Jahren spricht?
Florian Vidal ist Associate Fellow am Russland/Eurasien-Zentrum des Ifri. Er hat einen Ph.D. Er hat einen Abschluss in Politikwissenschaft von der Universität Paris Descartes und ist Forscher am UiT der Arktischen Universität Norwegens.
Florian Vidal